Motorradreise USA (2/3)

Cave Creek

Cave Creek
Cave Creek

Für uns geht die Reise weiter Richtung Süden. Aus bewaldeten Gebieten werden wieder Wüstenlandschaften und man merkt deutlich, dass es in Richtung Mexico geht, obwohl die Grenze noch gute 400 Km entfernt liegt. Riesengroße Kakteen säumen nun den Straßenrand und während wir Winnetou und die Prärie hinter uns gelassen haben, finden wir uns nun in einem Comic Strip von Lucky Luke wieder. Wir stranden in Cave Creek, einem kleinen Kaff nähe Phoenix, kaum erkennbar auf der Landkarte und doch ziemlich cool. Unglaublich und ein Stück weit auch skurril wieviel dieses kleine Kaff zu bieten hat: Frühstück gab es für uns in einem original amerikanischen Diner aus den 60igern. French Toast, Pan Cake und die ganze Palette begleitet mit der Musik aus den Filmen von „Eis am Stiel“. Vom Diner ging es ins Road House auf der anderen Straßenseite.  Das erinnerte dann eher an die Bar aus Coyote Ugly und getoppt wurde das ganze dann noch  am Abend vom Hideaway Grill, einer typischen Biker Kneipe mit Live Music.

Weltgrößen Harley Davidson Dealer in Scottsdale

Harley Davidson Scottsdale
Harley Davidson Scottsdale

Beeindruckend war aber auch der Besuch des Weltgrößen Harley Davidson Dealers in Scottsdale, nicht unweit von ‚Cave Creek entfernt. Der Store sowie die ganze Area um diesen gehört Bob Parson. Der Kriegsveteran gehört zu den reichsten Männern der Welt und nachdem die Kosten gedeckt sind, geht der gesamte Erlös in seine Stiftung für wohltätige Zwecke, erzählten uns die Mitarbeiter voller Stolz.

Monument Valley

Monument Valley
Monument Valley

Unser nächster Stopp war am Lake Roosevelt. Dort trafen wir auf eine Sträflingsgruppe, die im Schatten in ihren orangenen Overalls am See Mittagspause hielten. Zunächst eine merkwürdige Situation, da man eine solche Szenerie aus der Heimat nicht gewöhnt ist, aber alle grüßten freundlich und  einer der Wärter ließ sich sogar zu einem Foto hinreißen. Für uns ging es aber nun rasch weiter zu dem Schauplatz, an dem unzählige Western gedreht wurden, Monument Valley. Die Felsformationen des Monument Valleys  hat wahrscheinlich jeder schon einmal auf Postkarten oder im Film gesehen und sie gehören ganz klar zum Pflichtprogramm für jeden Touristen. Auch wir haben es uns nicht entgehen gelassen, vor dieser beeindruckenden Kulisse das eine oder andere Foto zu schießen, bevor wir uns Richtung Colorado aufmachten.

Durango

Durango
Durango

Kurz nachdem wir die Staatengrenze von Colorado passierten, wurde das Land wieder grüner und ganz allmählich erhoben sich am Horizont die Rocky Mountains. Imposant und erhaben wurden sie mit jedem Kilometer größer und am späten Nachmittag erreichten wir dann endlich am Fuße dieser  Durango. Schon am Orteingang kam uns mit lautem Pfeifen eine alte Dampflokomotive entgegen gerollt, wenige Meter später kreuzte eine alte Postkutsche unseren Weg und von der Dachterrasse  eines Hauses schallte uns Jazz-Musik entgegen. Wir folgten der Musik und genossen die Abendsonne auf besagter Dachterrasse bei einem kühlen Bier. Die Einheimischen tanzten ausgelassen zur Musik und es herrschte eine allgemeine Leichtigkeit des Seins. Hin und wieder durchbrach das Knackern einer Harley die Musik, denn in Durango waren einige Harleys unterwegs, aber nicht die der Touristen mit serienmäßigen Auspuffanlagen, sondern richtig heiße Öfen der Ortsansässigen, die zwischen Dampflokomotive und Postkutsche ihre Runden zogen. Dieser skurrilen Szenerie setze das Strater Hotel  aber dann noch die Krone auf. Während wir unsere Drinks in dem Hotel von 1887 – geprägt durch Holzschnitzereien und Goldverzierungen – einnahmen,  lauschten wir der Gitarre des alten Cowboys auf der Bühne und beobachten die Burlesk-Damen, die eilig die Drinks an die Tische brachten. Durango ist wirklich einzigartig und in jedem Fall ein Besuch wert.

Die Rocky Mountains

Rocky Mountains
Rocky Mountains

Für uns ging es am nächsten Tag endlich in die Rocky Mountains. Über den Million Dollar Highway, einer der 12 gefährlichsten Straßen der Welt, da es keine Begrenzung durch eine Leitplanke gibt, ging es nach Silverton. Wir passierten dabei den Coal Bank Pass mit 3243 Metern und den Molas Pass mit 3325. Die Temperaturen fielen mit jedem Höhenmeter und je höher wir kamen desto mehr Schnee sahen wir am Straßenrand liegen. Die Aussicht vom Molas Pass in ein unfassbares Bergpanorama mit weißen Gipfeln war überwältigend schön und inmitten dessen liegt Silverton auf 2840 Metern – erreichbar nur über den Million Dollar Highway oder mit der alten Dampflokomotive von Durango aus. Diese schlängelt sich ebenfalls durch die Berglandschaft und fährt dann pfeifend in die Westernstadt mitten in den Bergen ein.  In Silverton befindet sich übrigens auch der Welthöchste Harley Davidson Store, der natürlich für uns ebenfalls zum Pflichtprogramm gehörte. Den höchsten Punkt unserer Reise  erreichten wir aber auf dem Red Mountain Pass (3358 Metern) auf dem Weg nach Ouray. Die Landschaft glich hier der der Schweizer Alpen, geprägt von Wasserfällen und satten Grüntönen und als wir ein Schild erblicken, auf dem geschrieben stand „Switzerland & America“, verwunderte uns dies nicht sonderlich.

Black Canyon

Black Canyon
Black Canyon

Das wahre Highlight des Tages sollte aber erst noch folgen, nämlich der Black Canyon of the Gunnison-Nationalpark bei Montrose. Er ist bei Weitem nicht so berühmt wie der Brice Canyon und der Grand Canyon, aber  gehört zweifellos mit zu den spektakulärsten Schauplätzen, die die Natur zu bieten hat. 822 Meter tief stürzen dunkle Schluchtwände hinunter zum Gunnison River und die kurvenreiche Fahrt hoch zu den Aussichtspunkten ist einfach nur überwältigend. Weiterlesen …

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