Auf unserer Motorradreise Süd-Tirol & Trentino gibt es mediterranes Klima gepaart mit Apenfeeling und dazu viele tolle Kurven. Etliche Pässe werden auf der Reise eingesammelt, darunter der König der Alpen, das Stilfser Joch. Höhenmäßig führt allerdings die Ötztaler Gletscherstraße mit 2.830 Meter die Spitze an und stellt ein weiteres Highlight auf dieser Motorradreise Süd-Tirol & Trentino dar.
Ein Film sagt mehr als tausend Worte:
Tourbeschreibung Motorradreise Süd-Tirol
Die Motorradreise Süd-Tirol & Trentino startet in Innsbruck und führt auf malerische Gletscher in Tirol, vorbei an türkisblauen Bergseen nach Italien, wo das berühmte Stilfser Joch mit 48 Kehren wartet. Nach dessen Überquerung verläuft die Tour weiter begleitet von dem mediterranem Klima Süd-Tirols in den Trentino. Hier liegt das Basis-Hotel für die nächsten drei Übernachtungen, von dem aus zwei schöne Rundtouren gefahren werden können. Eine führt durch den in den Dolomiten gelegenen Naturpark Paneveggio, die andere an den Gardasee. Die Rücktour führt über das Timmelsjoch zurück nach Österreich.
Kaunertaler Gletscher und Reschensee
Von Innsbruck aus geht es zunächst ins Sellraintal. Der schluchtähnliche Eingang in das Sellraintal lässt anfangs nicht erahnen, wie sich das Hochtal später weitet und die imposante Bergszenerie der Stubaier Alpen freigibt. Über den Kühtaisattel und das Pitztal wist das Kaunertal schnell erreicht. Hier wartet die schönste Sackgasse der Alpen, die Kaunertaler Gletscherpanoramastraße. Sie führt bis an den Rand des „ewigen Eises“ auf eine Höhe von 2.750 Metern direkt zum Weißseeferner. Die mautpflichtige Panoramastraße ist 26 Kilometern lang, verspricht mit 29 Kehren jede Menge Kurvenspaß und überwindet einen Höhenunterschied von knapp 1.500 Metern.
Den Tagesabschluss macht der Reschenpass. Er liegt auf 1507 Metern und ist nach dem Brenner der wichtigste und bekannteste Alpenübergang zwischen Deutschland und Italien. Weder Pass noch See hätten wohl so viel Bekanntheit, wenn da nicht der berühmte Kirchturm von Graun wäre: Der versunkene Kirchturm im Reschensee ist das Wahrzeichen des Vinschgau. Dieser ragt märchenhaft und verwunschen aus dem klaren Wasser des Reschensees vor einer wunderschönen Bergkulisse.
Stilfser Joch
Das heutige Tageshighlight steht direkt nach dem Frühstück auf dem Programm. Das Stilfser Joch ist der König der Pass-Straßen. Auf 30 Kilometern wird ein Höhenunterschied von 1.900 Metern überwunden. Landschaftlich und auch von der Streckenführung mit insgesamt 87 Spitzkehren ist es eine der eindrucksvollsten Gebirgsstraße in den Alpen. Die Abfahrt vom Stilfser Joch führt nach Bormio. Von hier aus gibt es drei Möglichkeiten die Weiterfahrt zum Passo del Tonale fortzusetzen. Die direkte Route führt über den Passo del Gavia, dessen Passhöhe auf 2.621 Metern liegt. Der Passo del Mortirolo ist ein kleiner ehemaliger Militärpfad, der das Veltlin mit dem oberen Val Camónica verbindet. Die dritte Strecke führt über den Passo dell’Aprica. Der flache Sattel des 1176 Meter hohen Passo dell’Aprica ist ein wichtiger und alter Übergang aus dem Veltlin ins Valcamonica.
Über den Passo del Tonale geht es weiter durch die Brenta-Dolomiten zum Lago di Toblino. Vom mediterranen Klima und italienisches Flair begleitet ist das heutige Tourhotel dann auch schnell erreicht.
Gardasee
Wenn man schon einmal in der Nähe ist, sollte ein Ausflug zum Gardasee natürlich nicht fehlen. Er ist mit Sicherheit einer der bekanntesten Seen Italiens. Bevor es aber zum Gardasee geht, wartet noch ein bisschen Kurvenspaß. Das erste Highlight ist die Kaiserjägerstraße. Die 11 Kilometer lange, einspurige Straße verläuft eng am Felshang entlang, 8 Kehren und zwei kurze, aber sehr enge Felstunnel machen die Straße nicht unbedingt zu einem leichten Unterfangen, jedoch ist die grandiose Aussicht ein großes Erlebnis.
Über den Passo del Sommo geht es kurvenreich runter ins Etschtal und ehe man sich versieht, taucht auch schon der Gardasee auf. Er entstand durch die kontinuierliche Bewegung der Gletscher vor ca. 10.000 Jahren und ist das größte italienische Binnengewässer. Hier kann man, wie sonst nirgends, das mediterrane Klima mit einer Mischung des Klimas im Alpenraum genießen. Man befindet sich nämlich zwischen hohen Bergen und trotzdem blühen in den Ortschaften rund um den See Oliven- und Zitronenbäume. Wahrscheinlich macht ihn auch gerade das so beliebt bei den Touristen. Hier liegt Riva del Garda -“die Perle des Gardasees”. Der Rückweg von Riva führt über den ruhigen Monte Bondone. Es ist der Hausberg von Trient und weist 1650 Meter auf.
Naturpark Paneveggio
Der Naturpark Paneveggio befindet sich im nordöstlichen Teil des Trentino und erstreckt sich auf rund 190 Quadratkilometer bis auf eine Höhe von 3200 Metern. Zu ihm zählen das Fleimstal, Fassatal und Primiero Tal.
Den heutigen Tourtag hätte man durchaus auch als Pass-Tag bezeichnen können, denn die 245 Kilometer lange Runde im Naturpark Paneveggio beinhaltet gleich mehrere Pässe. die ersten sind der Passo Forcella, der Passo di Brocon, der Passo di Rollo und der Karerpass. Letzterer verbindet Südtirol mit dem Trentino und bietet eine traumhafte Aussicht auf den Rosengarten und das Latemarmassiv. Mit 16 Kehren und 17 Kilometern Länge führt die Passstraße über den Bergrücken. Bei der Abfahrt passiert man den malerischen Karersee unterhalb der Passhöhe. Er zählt mit zu den schönsten Alpenseen in den Dolomiten und wird oft auch als der „Märchensee der Dolomiten“ betitelt.
Im Anschluss folgen der Lavazé Pass und der Passo del Manghen. Dieser ist mit seiner engen Straße und seinen anmutig gewundenen Kurven ein Muss für jede Dolomitentour. Er ist insgesamt 40 Kilometer lang und nur wenig frequentiert sowie für LKWs und Busse gesperrt. Die durchgehend asphaltierte schmale Straße hat bei 16 Prozent Steigung reichlich Kurven zu bieten.
Timmelsjoch
Am heutigen Tourtag geht es übers Timmelsjoch zurück nach Österreich. Die ersten Kilometer verlaufen umgeben von den Apfelwiesen der bekannten Apfelproduktion D.O.P. durchs Val di Non und führen zum Mendelpass. Die Passhöhe liegt auf 1.363 Metern und die Straße selbst mit ihren 17 steilen Kehren und den vielen Aussichtspunkten ist eine beliebte Motorradstrecke. 8 Jahre hat der Bau der Pass-Straße gedauert. Allerdings musste sie bereits kurz nach der Eröffnung schon erweitert werden, da sie sich schnell zum touristischen Ziel entwickelte. Der Mendelpass verbindet Südtirol mit dem Trentino und bildet damit auch die deutsch-italienische Sprachgrenze.
Kurvenreich geht es weiter durch die die Meraner Bergwelt ins Passeiertal. Dies ist eines der urigsten und landschaftlich vielfältigsten Täler Südtirols. Nördlich von Meran zieht es sich entlang eines alten Fernhandelsweges hoch bis zum Timmelsjoch, dessen Passhöhe auf 2.474 Metern liegt. Die Fahrt durch diese einmalige Hochgebirgslandschaft vermittelt ein Gefühl von Freiheit und Ruhe und lädt zur Wiederentdeckung der Langsamkeit ein. Natürlich kann man sich aber auch ganz dem Fahrspaß und Kurvenfeeling hingeben. Trotzdem lädt die herrliche Aussicht an zahlreichen Stellen immer wieder zum Anhalten und Verweilen ein.
Ötztal
Mit dem Motorrad auf 2.830 Meter Seehöhe, das ist wirklich ein absolutes Highlight. Die Ötztaler Gletscherstraße führt auf den Rettenbachferner und durch den Rosi-Mittermeier-Tunnel weiter zum Tiefenbachferner. Spektakuläre Kurven und Kehren mit 11 % Steigung lassen die mautpflichtige Gletscherstraße zum absoluten Fahrspaß werden.
Vom Ötztal geht es hinunter ins Inntal. Hier besteht die Möglichkeit entlang des Inns zurück nach Innsbruck zu fahren oder eine extra Schleife übers Hahntenjoch und den Fernpass . Für diese Strecke gilt allerdings ein Fahrverbot für Motorräder, die laut Zulassung ein Standgeräusch (Nahfeldpegel) von mehr als 95 dB aufweisen. Der Hahntenjochpass führt mitten durch den wenig besiedelten Gebirgskamm zwischen Inn- und Lechtal, wo das Bschlabertal liegt. Unzählige Kurven führen vorbei an schroffen Felswänden und steilen Abgründen, was die Straße auch bei Motorradfahrern sehr beliebt macht. Der Pass liegt auf 1.894 Metern und man muss gute 1.000 Höhenmeter bei einer Steigunge von bis zu 19 Prozent überwinden. Die Abfahrt führt durch das wunderschöne Bschlabertal bis zum Lechtal.
Weiter geht es durch das kurvenreiche Namlos Tal zum Fernpass. Er ist der zweite Alpenpass auf der alten von den Römern ausgebaute Reschenroute, die eine direkte Verbindung nach Italien darstellt. Nach dieser kleinen Extrarunde führt die Straße zurück ins Inntal und nach nur wenigen Kilometern ist auch schon Innsbruck und damit das Ende der Motorradreise „Süd-Tirol“ erreicht.