Vom Genfer See aus geht es über die Route des Grandes Alpes. Über 21 der bekanntesten und schönsten Pässe der Französischen Alpen. Die Route des Grandes Alpes ist der Klassiker der französischen Alpenrouten und lässt jedes Bikerherz höher schlagen.
Ein Film sagt mehr als tausend Worte:
Tourbeschreibung: Route de Grand Alpes
Die Route des Grandes Alpes zählt zu den Klassikern der französischen Alpenrouten. Sie ist eine Touristenroute, deren Bau 1912 auf die Initiative des französischen Touringclubs TCF begonnen wurde. Sie startet am Genfer See in Thonon-les-Bains, führt über 20 wunderschöne Alpenpässe und endet nach rund 685 Kilometern in Menton am Mittelmeer. Es ist keine einheitlich ausgebaute Straße. Zum Teil ist sie sehr breit und gut ausgebaut und streckenweise wiederum sehr schmal und kurvenreich. Den absoluten Höhepunkt der Route des Grandes Alpes bildet der Col de l´Iseran, der mit 2770 Metern der höchste asphaltierte Straßenpass der Alpen ist. Weitere 5 Pässe auf der Route liegen über 2000 Metern, so dass eine durchgängige Befahrung der gesamten Strecke oft nur von Juli bis September möglich ist. Die Streckenführung selber wird nicht einheitlich angegeben, es gibt eine ganze Reihe von Varianten. Hier wird die Hauptstrecke beschrieben, jedoch an der einen oder anderen Stelle aber auch auf Alternativrouten eingegangen.
Genfer See
Gleich am ersten Tag geht es mit den ersten 5 Pässen der Route des Grandes Alpes los. Zunächst geht es zum Genfer See und von dort aus langsam auf eine Höhe von 1650 Metern. Der heutige Tourtag ist sehr abwechslungsreich, jedoch für den ersten Tag noch nicht allzu anspruchsvoll. Ideal zum Eingewöhnen, bevor es richtig in den hochalpinen Bereich geht.
Breits nach ca. 30 Km wird die Schweizer Grenze passiert und es geht geradewegs zum wunderschönen Genfer See. Entlang des Ufers geht es bis nach Thonon-les-Bains, wo die Route des Grandes Alpes beginnt. Bereits zu Beginn jagt ein Pass den nächsten und so ist der Col des Gets schnell erreicht. Mit 1172 Metern noch kein Riese. Auch der Col de Châtillon mit 741 Metern ist nicht wirklich erwähnenswert, jedoch folgt kurz darauf die Belohnung. Der Col de la Colombière ist zwar auch mit 1613 Höhenmetern noch kein Riese, weist aber immerhin schon Hochgebirgscharakter auf und lässt erstes Alpenfeeling aufflackern. Vom Col de la Colombière geht es über den Col de Saint-Jean-de-Sixt zum Col des Aravis. Er ist 1487 Meter hoch und bildet mit der Aravis-Kette den höchsten Gebirgszug der Savoyer Voralpen.
l’Iséran und Galibier
Am zweiten Tag warten die Riesen der Alpen. Zunächst geht es erstmal zum Col des Saisies. Er ist mit 1650 Metern der erste Hochalpenpass der Route des Grandes Alpes. Es folgt der
Cormet de Roselend. Mit seinem Vorpass, dem Col de Méraillet. Die Landschaft zur Passhöhe ist karg alpin und führt neben dem Lauf der springenden Neuva vorbei.
Die Abfahrt führt nach Bourg St. Maurice, wo auch die Anfahrt des Col de l´Iséran beginnt. Insgesamt warten nun 61 Kilometer atemberaubende Bergwelt. Der Col de l´Iséran ist mit 2770 Metern der höchste Pass der Alpen. Der nächste Pass auf der Route des Grandes Alpes ist der Col du Télégraphe auf 1566 Metern. Er ist ein Vorpass des Col du Galiblier. Er ist mit 2645 Metern der fünfthöchste asphaltierte Alpenpass (nach I´Iséran, Stilfser Joch, Agnel, La Bonette) und mit seiner grandiose Alpenkulisse landschaftlich ein absolutes Highlight.
Panorama Grandes Alpes
Am heutigen Tourtag stehen 4 weitere tolle Alpenpässe und 180 Kilometer Alpenpanorama auf dem Programm. Von kargen Wüstenlandschaften, schroffen Felsen bis hin zu wilder Romantik und idyllischen Seen ist heute alles dabei.
Bereits nach einer Stunde findet man sich auf der nächsten Passhöhe in den französischen Alpen auf 2360 Metern, dem Col d´ Izoard, wieder. Im unteren Teil ist er bewaldet, jedoch im oberen Teil präsentiert sich eine grandiose Serpentinenstrecke in zerklüfteter und wilder Felslandschaft. Fast nahtlos schließt sich der Col de Vars an, der die Anbindung zum Col de la Bonette oder auch Col de la Cayolle in den französischen Alpen darstellt. In den französischen Alpen führen drei parallel verlaufende Zweitausender-Pässe aus dem Ubaye-Tal nach Süden: Der Col d´Allos mit 2240 Metern, der Col de la Cayolle mit 2326 Metern und der Col de la Bonette mit 2715 Metern. Sie stellen den Übergang in die niedrigeren provenzalischen Seealpen dar. Hier hat man die Qual der Wahl.
Seealpen
Heute geht es in die provenzialischen Seealpen und an die Côte d’ Azur. Die Landschaft ändert sich schlagartig, das Klima wird milder und am Tagesende wird man den Ausblick auf das Mittelmeer an der Côte d’ Azur genießen. Vorher werden aber noch 4 weitere Pässe bestritten.
Der erste am heutigen Tag ist der Col de la Couillole. Weiter geht es mit dem Col Saint Martin. Der vorletzte Pass der Route des Grandes Alpes ist der Col de Turini mit 1607 Metern in den provenzialischen Seealpen. Bekannt ist er durch die Rallye Monte Carlo geworden. An den Col de Turini schließt sich der Col de Castillion mit 1706 Metern an. Es ist der letzte Pass der Route de Grandes Alpes. Schon während der Abfahrt vom Col de Castillion taucht am Horizont das blaue Mittelmeer auf.
Verdonschlucht und Provence
Leider wird nun das Mittelmeer wieder verlassen, aber wer möchte, kann ja hier ja gerne einen Pausetag einlegen. Die weitere Reisestrecke führt ein Stück über die Route Napoléon in die wunderschöne und einzigartige Verdonschlucht.
Mehrere kleinere Pässse werden im Durchfahren mitgenommen, aber das heutige Tages-Highlight ist die Verdonschlucht. Die Verdonschlucht ist 20 Km lang und 700 Meter tief. Neben der Tara-Schlucht in Montenegro ist es der größte Canyon Europas. So besonders macht ihn aber nicht allein seine Größe, sondern die türkise Farbe des Wassers der Verdon. Von hier aus geht es weiter zum Lac de Serre-Ponçon, wo die „Demoiselles Coiffées“ stehen. Das sind Gebilde aus Mineralskulpturen. Ca. 100 dieser felsigen Säulen verstecken sich hier. Das letzte Stück der heutigen Tagesetappe führt noch weiter entlang des Sees. Die Staumauer wird überquert und wenig später erreicht man Gap.
Cols & Seen
Die vorletzte Etappe führt noch einmal hoch hinaus auf 2000 Meter, bevor es runter zum Lac d´Annecy geht. Nun heißt es langsam Abschied nehmen von den Grandes Alpes.
Von Gap aus geht es zurück auf die Route Napoléon. Der erste Col des heutigen Tages ist der Col Bayard mit 1246 Metern, der im Durchfahren mitgenommen wird. Ca. 40 Km vor Grenoble wird die Route Napoléon verlassen. Ab jetzt werden die Straßen wieder schmaler. Zur Auffahrt zum Col du Glandon wird der Col d´Ornon passiert ehe die Auffahrt zum Col du Glandon in Angriff genommen wird. Er ist aber ein absoluter landschaftlicher Leckerbissen. Direkt im Anschluss folgt der Col de Madeleine mit 1993 Metern. Er ist der letzte Alpenpass auf dieser Reise und von hieraus geht es zügig zum Lac D´Annecy.
Jura
Heute beginnt der letzte Tourtag und es gibt verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung hinischtlich interessanter Stopps.
Wie man sich auch entscheidet führt die Route vorbei an der Brücke Pont de la Caille, auch Pont Charles-Albert genannt. Dabei handelt es sich um eine 1839 erbaute Hängebrücke, die den Fluss Usses überquert. Sie war eine der ersten Drahtseil-Hängebrücken Europas.
Als nächstes wird dann der Mont Saleve überquert. Er ist quasi der Genfer Hausberg, mit einer grandiosen Aussicht auf den Mont Blanc und den Genfer See. Vom View Point aus hat man noch mal einen herrlichen Blick auf die Alpen und bei klarer Sicht sogar bis zum Mont Blanc. Nach so viel Aussicht geht es nun runter zum Genfer See und diesmal entlang des Westufer durch Genf Richtung Jura Gebirge. Hier liegen keine hohen Bergspitzen mehr und es fällt daher unter die Kategorie Mittelgebirge. Es besticht mit viel Grün und großen Waldflächen.